Die Demenz ist die häufigste Alterserkrankung

Der dementielle Veränderungsprozess betrifft die gesamt Persönlichkeit und führt zu einer Wesensveränderung. Anfänglich sind sich viele Demente ihrer Defizite sehr bewusst und verbergen diese hinter einer mühsam aufrechterhaltenen Fassade der Normalität. Je mehr sie jedoch mit der äußeren Realität und deren Anforderungen nicht mehr mithalten können, desto resignierter und manchmal auch aggressiver werden sie. Die Erinnerungen werden ungenau und Erinnertes wird schlecht eingeordnet. Schließlich geht die Erinnerung nahezu ganz verloren und damit auch das Gefühl für sich selbst. Die Folgen sind Interesselosigkeit, Müdigkeit, Passivität und Apathie.

Das Seniorenheim Landgrafenblick schafft mit seinem Angebot eine Alternative und bietet mit seinem personenzentrierten Ansatz, welcher den Menschen in seiner Individualität, mit seiner Lebensgeschichte und seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt der Betreuung stellt, eine personenorientierte, akzeptierend- aktivierende Bezugspersonenpflege dar.

Da es sich um einen geschlossenen Wohnbereich handelt, ist für die Aufnahme ein richterlicher Beschluss zur geschlossenen Unterbringung (nach § 1906 BGB) Voraussetzung.

Der Wohnbereich befindet sich im Erdgeschoss der Einrichtung und bietet Platz für 20 demenzkranke Menschen, aufgeteilt in zwei Wohngruppen.

Demenz wird von der WHO wie folgt definiert:

…eine erworbene globale Beeinträchtigung der höheren Hirnfunktion einschließlich des Gedächtnisses, der Fähigkeit, Alltagsprobleme zu lösen, sensomotorischer und sozialer Fertigkeiten der Sprache und Kommunikation, sowie der Kontrolle emotionaler Reaktionen, ohne Bewusstseinsstörung. Meist ist der Verlauf progredient (fortschreitend), nicht notwendigerweise irreversibel (nicht umkehrbar).

Raumkonzept

Der Wohnbereich ist aufgeteilt in zwei Wohngruppen mit jeweils 10 Einzelzimmern. Die Größe der Einzelzimmer ist großzügig bemessen. Alle Zimmer verfügen über Niederflurbetten, bewegungsgesteuerte Beleuchtung nachts, sowie Aufstehalarm für Bewohner, die die Schwesternrufanlage nicht mehr bedienen können. Der Wohnbereich verfügt über einen Speiseraum, einen Therapieraum, ein Bewohnerbad/-dusche, ein Personalaufenthaltsraum, eine Küche. Das Gebäude ist barrierefrei erreichbar und behindertengerecht. Falls die geschlossene Unterbringung nicht mehr notwendig sein sollte, kann nach Wunsch auch der Umzug auf einen der anderen Wohnbereiche des Hauses ermöglicht werden. Die Flure sind großzügig und können zum Umherschlendern gut genutzt werden, da keine Flurenden vorhanden sind. Dies ist für demenzkranke Bewohner von großer Bedeutung. An den Wohnbereich angrenzend befindet sich eine großzügige, 142 qm große Terrasse mit freiem Zugang nach draußen, gemütlichen Sitzgelegenheiten und ansprechender Bepflanzung.

Zielgruppe und Aufnahmekriterien

Im Wohnbereich für Senioren mit Demenz können ältere, demente Menschen (in der Regel ab 60 Jahren) eine Aufnahme finden, die aufgrund Ihrer körperlichen, geistigen oder seelischen Verfassung nicht mehr in der Lage sind ohne Pflege und Betreuung zu leben. Das Angebot richtet sich an Menschen, die an seniler Demenz vom Alzheimer Typ, Multiinfarktdemenz, Demenz vom gemischten Typ oder einer sonstigen Demenzerkrankung erkrankt sind und die zum Teil durch ihre motorischen Störungen getrieben werden, ihre jeweilige Umgebung verlassen zu wollen. Das Stadium und die Schwere der Erkrankung spielen für die Aufnahme keine Rolle.

Pflege- und Betreuungsleitbild

Eine der wichtigsten Aufgaben der Pflege und Betreuung von alten Menschen besteht darin, das „Personsein“ bei schwindenden körperlichen und kognitiven Kräften zu erhalten. Wir sehen im Bewohner die Person und bringen ihm Respekt und Anerkennung entgegen. Damit wird ihm seine personale Würde zurückgegeben.

„Ein Mensch kann ohne die Befriedigung seiner Bedürfnisse nicht einmal minimal als Person funktionieren“

Deshalb ist unser Ziel dort anzusetzen, wo entsprechendes Erleben und Befriedigen ermöglicht wird. Das Erleben sowohl der Bewohner, als auch der Mitarbeiter hat zentrale Bedeutung. Diese Grundhaltung drückt sich aus in den drei zentralen Aussagen: